Fußball in Zeiten des Lockdowns – Wie der FCD versucht den Nachwuchs seit November am Ball zu halten

Der soziale Kontakt zu den Mitspielern fehlt dem Nachwuchs derzeit mit am meisten (Foto: Meike Rath)

Die Kinder sind wohl mit die größten Leidtragenden der Corona-Pandemie. Über Wochen und Monate fehlt der Kontakt zu Gleichaltrigen. Vor dem erneuten Lockdown gehörten die wöchentlichen Fußballeinheiten zu den Highlights der Woche. Diese fehlen nun schon seit November für über fünf Monate in den Wochenplänen der Kinder. Trotz des Umstandes will man beim FC Dingolfing nicht Trübsal blasen. Ein breites Programm soll den Nachwuchs am Ball halten. Trotz der räumlichen Distanz kommt auch der soziale Kontakt nicht zu kurz. 

Unmittelbar nach Verkündung des Sportverbots im November steckte man beim FCD virtuell die Köpfe zusammen. Über das Wochenende wurde ein digitales Programm auf die Beine gestellt. Dabei holte man sich mit der Skillers Academy einen der deutschen Vorreiter in Sachen digitales Training ins Boot. Die Verbindung ist naheliegend, schließlich entsprang Matthias Strohmaier, einer der beiden Gründer, der Dingolfinger Nachwuchsschmiede. Einmal pro Woche absolvieren die Nachwuchskicker des FCD nun eine Einheit mit der digitalen Fußballschule. „Wir haben uns schon in der Pflicht gesehen auch weiterhin eine Trainingsmöglichkeit zu bieten. Das Training mit der Skillers Academy soll eine Alternative zur Playstation darstellen“, erklärt Michelle Kramer. Diese absolviert derzeit ein freiwilliges soziales Jahr beim FCD. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Koordination der Einheiten. „Das Angebot wird echt super angenommen. Viele Kinder sind jede Woche am Start und von dem Training voll begeistert“, freut sich Kramer.

Dabei hat man nach Alter zwei Gruppen geformt. Die Youngsters wählen sich in eine Videoschalte ein und nehmen dort am Training teil. „Es geht darum weiterhin an der Technik zu feilen und durch viele kleine Wettbewerbe den Spaß am Fußball aufrechtzuerhalten. Obendrein steht bei den Jüngeren auch immer eine andere Sozialkompetenz im Mittelpunkt der Einheit“, beschreibt Kramer. Besonders engagierte Jungspunde konnten am vergangenen Wochenende auch bei einem bundesweiten Event teilnehmen und durften sich dabei mit Spielern aus den Bundesliga-Nachwuchsleistungszentren messen. 

Zum Angebot von Vereinsseite zeigen sich auch die Jugendtrainer extrem engagiert. Von groß bis klein will man, dass die Nachwuchskicker am Ball bleiben. Die Herangehensweisen sind unterschiedlich. Die U19 hat beispielsweise einen teaminternen Wettbewerb ausgerufen. Ziel ist für einen möglichen Re-Start körperlich gewappnet zu sein. U12-Trainer Jan Bühler hingegen gibt kleinere Hausaufgaben, die innerhalb von fünf Minuten absolviert werden können. „Die Hemmschwelle etwas zu machen ist dadurch niedrig und es stellen sich schnell Erfolge ein. Wir wollen so die Motivation aufrecht erhalten“, erklärt Bühler.

In der U13 bietet Co-Trainer Matthias Schratzenstaller ähnlich wie Martin Abraham (U14) oder Christopher Schöttl (U15) ein breites Online-Angebot. „Es gilt das Beste aus der Situation zu machen. Ich versuche Abwechslung in jede Einheit zu kriegen. Außerdem haben wir den Ratschabend eingeführt, damit der Kontakt zwischen den Spielern nicht komplett abreißt“, berichtet der junge Ehrenamtliche.

Generell ist der Tenor aus den einzelnen Mannschaften, dass die Jugendspieler den sozialen Kontakt am meisten vermissen. Daher trifft man sich regelmäßig online. In der U16 wie auch der U10 gibt es schon wöchentliche Stammtische. „Einfach regelmäßig mit seinen Freunden zu ‚ratschen‘ und diese wiederzusehen, tut den Jungs sehr gut“, berichtet U10-Trainer Dieter Huber.

Trotz des großen Engagements steht eines für alle FCD´ler fest: „Nichts kann ein Training auf dem Platz ersetzen.“ Wann dies wieder der Fall sein wird ist offen. Bis dahin heißt online in Form zu bleiben.

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