Am Donnerstag erwartet der FC Dingolfing den TV Aiglsbach zum Hinspiel in der ersten Runde der Landesliga-Relagation (siehe Vorbericht). Wir sprachen im Vorfeld mit FCD-Erfolgstrainer Florian Baumgartl. Dabei gibt der sympathische Übungsleiter seine Einschätzung zu den bevorstehenden Duellen ab.
Mit welchen Gefühlen hast du das Los Aiglsbach, Aindling und Dachau aufgenommen?
Baumgartl: Da war ich relativ emotionslos. Mit dem Landesligisten TV Aiglsbach haben wir vor der Auslosung schon gerechnet. Dass dann aus Oberbayern der ASV Dachau und vor allem aus Schwaben der TSV Aindling dazu kommt hat mich aber schon sehr überrascht.
Zu Beginn bekommt ihr es gleich mit Aiglsbach zu tuen. Was erwartet euch gegen den TV?
Baumgartl: In erster Linie eine top Landesliga-Mannschaft, welche eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben dürfte. Mit Manfred Gröber haben Sie einen der besten niederbayerischen Stürmer der letzten zehn Jahre in ihren Reihen. Seine jährlichen Torquoten sind schon beeindruckend. Mit Stefan Liebler gibt es einen weiteren herausragenden Topscorer. Man könnte noch einige weitere Unterschiedsspieler nennen, letztlich zeichnet den Gegner eine sehr hohe Qualität in allen Mannschaftsteilen aus. Zudem ist die Atmosphäre und Stimmung in Aiglsbach legendär, das wird sicherlich eine ganz heiße Nummer am Sonntag. Wir sind als Bezirksligist natürlich absoluter Außenseiter und werden uns gehörig strecken müssen, um in die zweite Runde einzuziehen.
In der Liga gelang mit dem Sieg im Stadtderby gegen Teisbach ein gelungener Abschluss. Wie wichtig war es mit einem Erfolgserlebnis in die Relegation zu gehen?
Baumgartl: Wir waren ganz froh, dass zum Abschluss das Derby stand. So konnten wir die Spannung während der Woche problemlos hochhalten. Wir haben einige Spieler geschont und das eine oder andere im Hinblick auf die Relegation ausprobiert. Der Sieg war verdient und gibt den Jungs hoffentlich zusätzliches Selbstvertrauen.
Ihr habt eine starke Runde mit beeindruckender Ausbeute gespielt. Warum hat es trotzdem nicht zum großen Wurf gereicht?
Baumgartl: Mit einem Schnitt von 2,23 Punkten je Spiel und einem Torverhältnis von 85:18 ist es natürlich bitter, wenn es nicht für die Meisterschaft reicht. Wenn man aber zweimal gegen den Meister verliert, ist man dann jedoch auch zurecht nicht ganz vorne. Neben der Tatsache, dass wir gegen Ergolding und Eintracht Landshut unglücklich Punkte liegen lassen haben, war wohl ein entscheidender Faktor, dass Deggendorf im Winter mit Sebastian Niedermayer einen absoluten überragenden Neuzugang bekommen hat und dieser mit 13 Toren und sieben Vorlagen in zehn Spielen eine bemerkenswerte Bilanz abgeliefert hat. Das Team hat es dennoch die zweite Saison in Folge sehr gut gemacht und in einer sehr starken Bezirksliga West wieder die Vizemeisterschaft erreicht. Dieses Jahr dürfen wir nun Relegation spielen, was uns ja letztes Jahr wegen Corona verwehrt blieb.
Mit welcher Devise geht ihr jetzt in die Erste Begegnung der Relegation?
Baumgartl: Der Modus mit Hin- und Rückspiel in Kombination mit der „alten Europapokal-Regel“ macht die Aufgabe für uns natürlich nicht einfacher. Die Devise ist daher relativ einfach: Als Heimmannschaft hinten wenig Tore bekommen und vorne mehr machen als der Gegner
Zuerst habt ihr das Heimspiel. Vor- oder Nachteil?
Baumgartl: Die Frage stellt sich nicht. Wir werden hier nicht groß taktieren können. Wir müssen über 180 Minuten, eventuell sogar länger, unsere beste Leistung abliefern, nur dann wird es reichen. Ich hoffe, dass uns am Vatertag dabei möglichst viele Zuschauer lautstark unterstützen. Egal wie man es mit dem FCD hält, der Landkreis hätte es einfach verdient, wieder eine Mannschaft auf Verbandsebene zu haben.
Bei den Spielen geht es um alles oder nichts. Wie gut siehst du deine Truppe für die Aufgaben gewappnet? Mit welchen Trümpfen geht ihr in die Partie?
Baumgartl: Das Team ist die letzten drei Jahre, insbesondere auch in der Corona-Zwangspause eng zusammengewachsen und tritt auf und neben dem Platz als echte Einheit auf. Der Druck liegt bei Aiglsbach als Landesligist. Wir können zudem mit positiven Emotionen aus einer erfolgreichen Saison in die Relegationen gehen.
Ein Trumpf kann unser breiter, ausgeglichene Kader sein. Wir hatten in den letzten Jahren kaum personelle Veränderungen, so dass die wesentlichen Abläufe schon ganz gut funktionieren. Taktisch sind wir variabel und können auf unterschiedliche Situation bzw. Anforderungen reagieren.