Den Saisonstart hätten sich die Anhänger des FC Dingolfing mit Sicherheit gänzlich anders vorgestellt. Mit 0:3 hatte man beim Titelaspiranten FSV Landau das Nachsehen. Die Hausherren sorgten im ersten Durchgang bereits für klare Verhältnisse. Den 2:0-Rückstand konnte der FCD auch nach einem Vierfachwechsel nicht mehr drehen. Landau fuhr noch einen Konter nach Hause und durfte einen klaren Heimsieg bejubeln. „Wir haben an diesem Tag absolut verdient verloren. Drei individuelle Fehler haben es Landau zu
einfach gemacht. Der FSV hat deutlich gezeigt, dass sie zurecht als Meisterschaftsfavorit gelten. Einzig kurz nach der Halbzeit hatten wir eine Drangphase in der der Anschlusstreffer
eigentlich fallen hätte müssen. Dann wäre es eventuell nochmal spannend geworden“, bilanziert FCD-Coach Florian Baumgartl.
In der Startaufstellung wartete der FCD mit einer im heutigen Amateurfußball besonderen Konstellation auf. Alle elf Spieler der Anfangsformation kickten bereits in der Jugend im blau-weißen Dress des FCD. Mit Stefan Weber und Lukas Berleb fanden sich auch zwei der im Sommer beförderten Jungspunde in der Startelf wieder. Etablierte Akteure wie Fabian Laubner und Rinos Bajraktari mussten angeschlagen zunächst auf der Bank Platz nehmen. Das letzte Aufeinandertreffer hatte der FCD mit 5:0 klar für sich entschieden. Aus der damaligen Startformation fanden sich lediglich fünf Spieler drei Monate später in der Startelf wieder.
Besser ins Spiel kamen zunächst die Hausherren. Die Landauer waren nach den beiden klaren Niederlagen in der Vorsaison bestens eingestellt und lüsterten auf Revanche. Trainerikone Jochen Freidhofer sah einen engagierten und dynamischen Auftritt seiner Schützlinge. Die Dingolfinger wollten über Ballbesitzspiel in die Partie finden. Jedoch wurden sie aggressiv von den Landauern gestört, die ihr Heil in schnellen Gegenangriffen suchten.
Für den ersten Aufreger sorgte Christoph Stoiber, dessen Abschluss aber keine ernsthafte Torgefahr ausstrahlte. Wenige Minuten später zielte Metzner gefährlich in Richtung des Tores von Luca Müller. Der FCD-Schlussmann musste in der nächsten Szene sein ganzes Können aufbieten, als er einen Schuss von Hannes Obermeier aus dem Eck fischte. Nur drei Zeigerumdrehungen später fiel die bis dato verdiente Führung. Valentin Damböck spielte ein weites Zuspiel zielgenau auf Matthias Reichl. Dieser brachte den Ball per Flanke nach innen, wo Goalgetter Anton Metzner lauerte und zur Führung vollstreckte.
Der FCD konnte lediglich Fernschüsse dagegen halten. Kehl verfehlte dabei knapp das Kreuzeck. Ein Distanzschuss von Sußbauer war sichere Beute für FSV-Schlussmann Thomas Deingruber.
Noch vor dem Pausenpfiff legte Landau einen zweiten Treffer nach. Nach einer Reichl-Ecke Steg Rückkehrer Piller am höchsten und bugsierte das Spielgerät über die Linie.
Damit ging es für die Hausherren mit einer komfortablen wie auch verdienten Zwei-Tore-Führung in die Pause. Dort wechselte FCD-Coach Baumgartl ordentlich durch. Mit Laubner, Bajraktari, Wagner und Hoffmann kamen gleich vier frische Kräfte neu in die Partie.
Die Wechselspielchen zeigten Wirkung. Nun war ein gänzlich anderer FCD auf dem Platz. Zunächst verzeichnete aber Landau das erste Lebenszeichen in der Offensive. Reichl verpasste ein Zuspiel nur knapp. Auf der anderen Seite wäre Bajraktari beinahe der Nutznießer eines Missverständnisses gewesen, war Keeper Deingruber hatte aufgepasst. Jedoch verlief sich die Zwischenoffensive relativ schnell. Landau hatte mit dem 3:0 die passende Antwort. Joker Jakob Streifender zündete den Turbo und spielte mustergültig auf Metzner. Dieser zeigte seine Torjägerqualitäten und ließ sich nicht zweimal bitten. Maxi Wilhelm versuchte es auf Dingolfinger Seite erneut aus der zweiten Reihe. Auf der Gegenseite hielt Müller einen Flugkopfball von Metzner fest. In der Schlussphase spielte die Freidhofer-Elf den Sieg nach Hause und verdeutlichte dabei, weshalb viele den FSV in den Kreis der Aufstiegsaspiranten hieven.
Was bedeutete die Niederlage für den FCD? Coach Baumgartl mahnt erstmal zur Ruhe. „Wir werden noch Zeit brauchen um an ein ordentlichen Leistungsniveau heran zu kommen. Bis dahin müssen und werden wir hart weiter arbeiten. Ich hoffe die Fans geben dem Team, insbesondere den jungen Spielern, weiterhin das nötige Vertrauen und unterstützen den eingeschlagenen Weg des Vereins mit ausschließlich Spielern aus der eigenen Nachwuchsarbeit. Das Trainerteam steht jedenfalls zu hundert Prozent hinter dieser Philosophie“, meint Baumgartl. Die Veränderungen im Dingolfinger Kader sieht Baumgartl mittelfristig dennoch als Chance. Auch wenn die Verletzungsmiserie die Aufgabe nicht leichter macht. „Diese Saison ist von einem personellen Umbruch geprägt. Es darf nicht erwartet werden, dass es nahtlos so erfolgreich weitergeht wie in den letzten drei Jahren. Im Team steckt dennoch das Potential in dieser Saison ein ordentliche Rolle zu spielen. Für die Zukunft ist dieses Jahr aber sicherlich sehr, sehr wertvoll“, berichtet Baumgartl.
Am kommenden Wochenende gibt es für die verjüngte FCD-Truppe bereits eine wahre Feuertaufe. Der FC Teisbach gastiert am Samstag zum Stadtderby. Der Lokalrivale vergeigte ebenfalls den Start und verlor trotz aussichtsreicher Chancen sein erstes Spiel ebenfalls. Vor eigenem Publikum musste man sich Abensberg geschlagen geben. Man darf gespannt sein, wie beide Mannschaft die Rückschläge zum Start verarbeitet haben.