FC Dingolfing einigt sich mit dem Finanzamt Deggendorf

Weitere Details sind noch Geheim

Endzeitstimmung herrschte Anfang November bei der Generalversammlung des FC Dingolfing. Erster Vorsitzender Klaus Kramlofsky berichtete von einer Steuerschuld von 300 000 Euro gegenüber dem Finanzamt Deggendorf. Die Existenz des Traditionsvereins, der in vier Jahren sein 100-jähriges Jubiläum feiern soll, schien arg gefährdet zu sein. Knapp fünf Wochen später scheint nun eine Lösung in Sicht zu sein. Über die Details schweigen sich alle Parteien bis dato noch aus.
„Jetzt geht es um das Überleben des Vereins“: Mit diesen drastischen Worten formulierte Kramlofsky auf der Generalversammlung des FC Dingolfing am 02. November 2014 die Situation des Vereins. Laut dem Finanzamt Deggendorf falsch deklarierte Aufwandsspenden bedrohten den Traditionsverein, der sich mit einer Forderung von 300 000 Euro konfrontiert sah.
Seit Ende der 90er Jahre können Vereine selbst Spendenbescheinigungen ausstellen. Zum Beispiel bekommen Eltern oder Übungsleiter Reisekostenerstattungen, die sie dem Verein als Geldzuwendungen zurück spenden können. Nach einer Außenprüfung des Finanzamtes Deggendorf wurden alle Vorgänge im Verein für in Ordnung befunden, „außer halt die Spenden“, so Bergander. Das Finanzamt sehe die Spenden als Aufwandsspenden und nahm daher dem FC Dingolfing
mit 300 000 Euro in Haftung.
Doch schon damals machte Klaus Kramlofsky klar: „Ich lasse den Verein nicht im Stich und wir werden bis zuletzt um den FC Dingolfing kämpfen.“ Es sei eine harte und auch emotionale Zeit gewesen, so Kramlofsky am Dienstagnachmittag im kurzen Gespräch mit dem Dingolfinger Anzeiger. Doch vor allem intern sei der Wunsch immer klar formuliert gewesen: „Der FC Dingolfing muss weiterleben und deswegen war eine vernünftige Lösung immer das Ziel. Die Insolvenzdaher nie ein Thema.“ Der erste Schritt zur Rettung des FCD sei schon mal abgehakt, wie Kramlofsky exklusiv erklärte.
Laut DA Informationen sei nämlich eine Einigung mit dem Finanzamt Deggendorf erfolgt. Wie die nächsten Schritte zur Rettung des FC Dingolfing genau aussehen sollen, darüber schweigt sich nicht nur der Vorsitzende aus: „Wir müssen jetzt einfach noch diese Woche abwarten und dann können wir hoffentlich mit einer positiven Nachricht an die Öffentlichkeit gehen.“ Vielleicht könnte sogar bei der Weihnachtsfeier des FCD diese positive Meldung verkündet werden. Ebenfalls noch nicht sicher ist ob Kramlofsky nach einer erfolgreichen Rettung des FCD an der Spitze des Vereins bleibt. In der Generalversammlung hatte er angekündigt, dass er bei einem positiven Ausgang des Falles abtreten wolle. Auch dazu gab es nur vage Aussagen: „Ich bin für zwei Jahre gewählt worden und genieße somit das Vertrauen der Mitglieder.“
Auch Bürgermeister Josef Pellkofer wollte sich (noch) nicht dazu äußern. Er stellte aber klar: „Uns liegen die Vereine in der Stadt am Herzen. Dies sieht man ja auch zum Beispiel durch unser Vereinsförderprogramm.“ Ob die Stadt Dingolfing den FCD in irgendeiner Form helfen wird? „Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen“, so Pellkofer am Dienstagnachmittag nach Anfrage des „DA“.

Auch das Finanzamt Deggendorf wollte sich nicht weiter äußern. Finanzamts-Leiter Peter Gruber erklärte, dass es aufgrund des Steuergeheimnisses keine Auskünfte zum Steuerfall „FC Dingolfing“ geben werde.

Quelle: DA – Andy Forster

 

1. Vorstand Klaus Kramlofsky
FCD-Vorsitzender Klaus Kramlofsky hofft auf die Rettung des FCD