„Demut bleibt ein hohes Gut“ – Der FC Dingolfing holt sieben Meisterschaften, will aber nur dreimal aufsteigen

Die Jugend des FCD sorgte in diesem Jahr für Furore und hatte sieben Meistertitel zu bejubeln (Foto: Alfred Brumbauer)

Satte sieben Meistertitel konnte die Jugendabteilung des FC Dingolfing in der aktuellen Spielzeit erringen. Während die Aufstiege der U19 und U16 vom gesamten Verein herbeigesehnt wurden, wurde man von den Titeln der U17, U15 und D3 positiv überrascht. Ebenso freut man sich über die souveränen Titel der U11 und U10. Obwohl man nun fünfmal aufsteigen könnte, tritt man nur drei Aufstiege an. 

„Die Rückkehr der U19 und U16 in die Kreisliga waren erklärtes Ziel und wir sind glücklich, dass dies auch gelang“, stellt Jugendleiter Andreas Otto klar. Beide Teams konnten in der Gruppe die Meisterschaft souverän eintüten. 

U17 steigt in die Landesliga auf

Dass die U17 ebenfalls bereits vor Rundenende als Meister feststand, kam durchaus unerwartet. Als Aufsteiger ging man in der Bezirksoberliga an den Start. „Wir sind vor der Saison von einer ruhigen Spielzeit ausgegangen. Zum einen haben sich die Spieler toll entwickelt und zum anderen haben wir mit Martin Abraham einen Trainer, der richtig Feuer in eine Truppe bringen kann“, berichtet Otto. Nachdem man sich früh im Spitzenfeld festsetzte, legte man nach der Winterpause richtig los. Nachdem man den ersten Rang erobert hatte, gab man diesen bis zum letzten Spieltag nicht mehr her. Für den FCD ergab sich die Möglichkeit des Landesligaaufstiegs. Dies wurde in einem Gremium ausführlich diskutiert. „Wichtig ist für uns, dass wir unserer Linie treu bleiben. Wir wollen Spieler aus Dingolfing und dem nahen Umkreis eine gute fußballerische Ausbildung bieten. Diese sollen sich bei uns wohlfühlen und mit dem Verein identifizieren. Daher wollen wir keine große Fluktuation in den Kadern haben und bewusst mit den Spielern arbeiten, die da sind“, erklärt Otto.

Bei der C1 und D3 verzichtet man auf die Aufstiege

Unter diesem Gesichtspunkt diskutierte man auch die möglichen Aufstiege. „Die Frage ist immer, ob eine höhere Liga auch die Entwicklung der Spieler fördert. Im Falle der U17 haben wir uns dafür entschieden. Wir wollen, dass sich die Spieler der Herausforderung stellen und daran wachsen“, so Otto. Dabei dürfen sie auch gegen die zweiten Mannschaften der Nachwuchsleistungszentren vom TSV 1860 München, SpVgg Unterhaching, SSV Jahn Regensburg und FC Ingolstadt antreten. 

Im Gegensatz dazu bleibt man in der U15 in der Bezirksoberliga. Auch dort war ein Aufstieg keinesfalls einkalkuliert. „In der Vergangenheit waren wir immer im Spitzenfeld der BOL. Der Jahrgang 2004 ist sehr ausgeglichen. Mit Werner Grill und Franz Stoiber konnten wir zwei ausgewiesene Fachmänner für den Trainerposten verpflichten. Dass es aber dennoch zum Titel reichte gebührt größten Respekt für die Mannschaft und die beiden Coaches“, meint Otto. 

Dennoch hat man einen Aufstieg in die Bayernliga abgelehnt. „Demut ist bei uns ein hohes Gut. Aktuell ist die BOL für uns ein gutes Pflaster, da die Jungs dort Fußball spielen müssen und so am besten gefördert werden“, so Otto. Der umtriebige FCD-Jugendleiter lässt dabei blicken, dass es durchaus heiße Diskussionen innerhalb der Ehrenamtlichen gab. „Es gab durchaus auch Argumente für den Aufstieg. Letztendlich hat die Mehrheit so entschieden. Wichtig ist, dass wir weiterhin an einem Strang ziehen und uns weiterhin verbessern“, so Otto. 

„Wir hoffen der Zustrom hält an“ – FCD mit vier E-Jugendteams

Weniger heftig fiel die Kontroverse bei der D3 aus. Dort wird man in der kommenden Saison komplett mit dem jüngeren Jahrgang an den Start gehen und sieht sich daher in der Gruppe gut aufgehoben. Dennoch will man dort wieder im Spitzenfeld mitspielen. Der nachrückende Jahrgang geht mit reichlich Selbstvertrauen an den Start, schließlich wurde man in den Playoffs souveräner Meister mit zehn Siegen aus zehn Spielen. Auch der jüngere E-Jahrgang war erfolgreich und marschierte durch die Play-Offs. Neben den Erfolgen im Kleinfeldbereich freut man sich über den breiten Zulauf. „Wir wollen in den nächsten Jahren noch mehr eigene Spieler fördern, die es in den DFB-Stützpunkt schaffen. Genauso ist es unser Ziel möglichst vielen Kindern den Spaß am Fußball zu ermöglichen. Wir haben bereits im Winter eine E3 nachgemeldet und mussten obendrein auch Testspiele für eine E4 vereinbaren. Wir hoffen der Zustrom hält an und wir können viele Nachwuchskicker bei uns begrüßen. Dies kommt aber nicht von ungefähr. Wir haben engagierte Ehrenamtliche und sind obendrein auch in den Schulen mit einem wöchentlichen Fußballtraining präsent“, erklärt Otto.