FCD trotz allen Widerständen – FC Dingolfing kassiert späten Ausgleich – starkes Auswärtsspiel in Ettmannsdorf nur mit 2:2 belohnt

Bildunterschrift: Marlon Nicklas erzielt den Ausgleich für den FC Dingolfing, der an diesem Tage zahlreichen Widrigkeiten mit Bravour trotzte (Foto: Paul Hofer)

Der FC Dingolfing zeigte beim ambitionierten SV Schwandorf-Ettmannsdorf eine starke Reaktion auf die enttäuschende Niederlage gegen Vornbach. Trotz einer starken Leistung und einer 2:1-Führung bis kurz vor Schluss mussten sich die Blau-Weißen am Ende mit einem 2:2-Unentschieden zufriedengeben.

Trainer Thomas Seidl ordnete die Partie ein: „Wir haben ein ordentliches Auswärtsspiel gemacht, sind aber dennoch etwas enttäuscht, weil wir bis zur 87. Minute mit 2:1 vorne gelegen sind. Unterm Strich geht das Ergebnis aber in Ordnung, weil beide Teams gute Phasen hatten, wenngleich wir ein leichtes Chancenplus verbuchen konnten. Auf alle Fälle war es gegenüber der Vorwoche eine positive Reaktion – und ich bin gespannt, wie wir uns im kommenden Heimspiel gegen Bad Kötzting präsentieren werden.“

Die Vorzeichen hätten kaum schwieriger sein können. Keeper Sebastian Thanner musste kurzfristig krankheitsbedingt passen, Frode Füllner und Jonas Petri fielen beide angeschlagen aus. Damit fehlten den Dingolfingern insgesamt zwölf Spieler– doch auf dem Platz war davon zunächst nichts zu spüren.

Von Beginn an trat der FCD mutig und selbstbewusst auf, war in den Anfangsminuten die leicht bessere Mannschaft und hätte sich früh belohnen können. Die erste große Möglichkeit des Spiels hatte Daniel Hofer, der nach einem perfekten Pass hinter die Abwehr allein auf den ehemaligen Profi-Keeper Wolfgang Hesl zulief. Mit einer Glanztat lenkte Hesl den Ball spektakulär über die Latte. 

Teammanager Tom Auer war vom Auftritt seines Teams beeindruckt:
„Wir haben trotz der personellen Situation richtig gut gespielt. Gerade in der ersten halben Stunde haben wir mutig agiert und gezeigt, was in uns steckt. Da hätten wir schon in Führung gehen können.“

Nach etwa 20 Minuten kam der Gastgeber besser ins Spiel und erarbeitete sich ebenfalls gefährliche Möglichkeiten. Eine dieser Chancen vereitelte Dingolfings Schlussmann Louis Tournier, der einen scharf getretenen Schrägschuss mit einer starken Parade um den Pfosten drehte.

Kurz darauf war wieder der FCD am Drücker. Stefan Weber leitete eine starke Offensivaktion ein und setzte Lukas Hochstetter in Szene. Doch erneut blieb Hesl Sieger im Duell. Stattdessen schlug Ettmannsdorf kurz vor der Pause eiskalt zu. Nach einem Moment der Unordnung in der Dingolfinger Defensive tauchte Johannes Böhm frei vor Tournier auf und legte quer auf Thomas Stowasser, der den Ball nur noch ins leere Tor einschieben musste – 0:1 aus FCD-Sicht.

Trotz des späten Gegentreffers zeigte der FCD Moral und kam mit viel Schwung aus der Kabine. Florian Büchner, der wie gewohnt als Abwehrchef voranging, fasste sich nach einer sehenswerten Ballstafette ein Herz und zog wuchtig ab – der Ball verfehlte das Gehäuse nur um Zentimeter. Wenig später brannte es im Ettmannsdorfer Strafraum. Jannik Bauer setzte sich stark durch, doch im letzten Moment konnte die Heimdefensive mit vereinten Kräften klären.

Der Ausgleich fiel schließlich hochverdient: Daniel Hofer flankte butterweich von rechts, Hochstetter legte mustergültig quer auf Marlon Nicklas, der aus fünf Metern eiskalt zum 1:1 einschob. Jetzt roch der FCD Lunte – und nur wenige Minuten später drehte er die Partie komplett. Diesmal war Hochstetter der Vollstrecker. Am linken Flügel freigespielt, setzte er sich stark gegen zwei Gegenspieler durch und traf abgeklärt zur 2:1-Führung.

„In dieser Phase haben wir gezeigt, was wir können. Da hat man gesehen, dass die Jungs unbedingt wollten“, lobte Auer die Willensleistung seines Teams. Nach dem Rückstand reagierte Ettmannsdorf mit wütenden Angriffen. Die Einwechslung von Balthasar Sabadus (ehemals TSV Bogen) brachte frischen Wind ins Offensivspiel der Oberpfälzer. Doch die Dingolfinger Defensive stemmte sich mit Leidenschaft gegen das Anlaufen der Gastgeber. Die Blau-Weißen ließen wenig zu und verhinderten das drohende Powerplay. Einmal musste Tournier retten. Mit einer Glanztat verhinderte er den Ausgleich. 

In der 87. Minute dann der bittere Moment: Nach einer unglücklichen Aktion im Strafraum entschied der Schiedsrichter folgerichtig auf Elfmeter. Stowasser trat an und verwandelte souverän zum 2:2-Endstand.Trotz des späten Ausgleichs überwog beim FCD der Stolz über die gezeigte Leistung:
„Natürlich ist es ärgerlich, so kurz vor Schluss den Sieg aus der Hand zu geben. Aber was die Mannschaft angesichts der vielen Ausfälle geleistet hat, war aller Ehren wert. Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt wollen wir gegen Bad Kötzting nachlegen“, fasste Auer zusammen.

Einen besonderen Akteur hatte der FCD an diesem Nachmittag ebenfalls im Aufgebot: Rinos Bajraktari, Spielertrainer der Spielgemeinschaft und Coach der U19. Direkt nach dem Spiel seiner A-Junioren setzte er sich ins Auto, um die erste Mannschaft in Ettmannsdorf zu unterstützen. In den Schlussminuten feierte Offensivmann Bajraktari sein Landesliga-Debüt. 

Teammanager Tom Auer fand lobende Worte für diesen Einsatz: „Das war wirklich ein starkes Zeichen von Rinos. Wir wollten das Trainerteam der zweiten Mannschaft vor dem Derby in Landau nicht kurzfristig schwächen und haben deshalb auf andere Spieler verzichtet. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich Rinos nach seinem U19-Spiel noch ins Auto gesetzt hat, um uns auszuhelfen. Das zeigt den großartigen Zusammenhalt im Verein.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert