
Der FC Dingolfing hat seine eindrucksvolle Herbstform eindrucksvoll bestätigt – und steht am Ende dennoch mit leeren Händen da. Beim TSV Seebach, einem absoluten Topteam der Liga, zeigte der FCD eine bärenstarke Leistung. Belohnt wurde sie jedoch nicht: Ein eiskalt ausgespielter Angriff der Gastgeber entschied das intensive Duell zugunsten des Favoriten.
Trainer Tom Seidl brachte es nach dem Abpfiff prägnant auf den Punkt: „Wir hatten über weite Strecken mehr vom Spiel und auch ein Chancenplus. Fußball ist und bleibt aber ein Ergebnissport. Schade, denn die Jungs haben es wirklich wieder hervorragend gemacht. Trotzdem natürlich Glückwunsch an Seebach!“
Dingolfing startet mutig – Bauer und Hochstetter früh gefährlich
Vom ersten Moment an entwickelte sich ein Duell auf hohem Landesliga-Niveau. Beide Mannschaften gingen mit hoher Intensität zu Werke, schenkten sich keinen Zentimeter und suchten energisch den Weg nach vorne. Die erste große Möglichkeit gehörte dem FCD: Nach einer Ecke stieg Jannik Bauer am höchsten, setzte seinen Kopfball jedoch etwas zu hoch an – der Ball strich knapp über die Querlatte.
Kurz darauf jubelte Dingolfing sogar vermeintlich: Ein diagonales Zuspiel hebelte die Seebacher Defensive aus, Lukas Hochstetter startete perfekt in die Tiefe und überwand Keeper Birkner – doch mit dem Abschluss ertönte der Abseitspfiff. Eine wohl richtige Entscheidung des umsichtigen Schiedsrichtergespanns.
Der FCD blieb dennoch spielbestimmend. Daniel Hofer trieb sein Team immer wieder nach vorne. Auf den Flügeln sorgte die pfeilschnelle Achse aus Lukas Hochstetter und Fabian Prebeck-Sanchez für viel Gefahr und permanente Unruhe in der Seebacher Hintermannschaft. Gleichzeitig wusste Seebach die Dingolfinger Angreifer immer wieder auszubremsen. Eine Partie, die hielt was sie versprach.
Seebach taucht auf – doch Tournier glänzt
Nach einer knappen Viertelstunde meldeten sich die Gastgeber erstmals gefährlich zu Wort.
Alex Wittenzellner schlug eine maßgenaue Flanke auf Patrick Pfisterer. Der Angreifer wuchtete den Ball per Kopf aufs Tor. Schlussmann Louis Tournier reagierte mit einer Glanzparade, die den Rückstand verhinderte.
In dieser Phase neutralisierten sich beide Mannschaften zunehmend im Mittelfeld. Dingolfings Innenverteidiger Florian Büchner und Christoph Laimer überzeugten mit starkem Stellungsspiel und kompromisslosem Zweikampfverhalten.
Doch auch Seebach blieb über Wittenzellner und Pfisterer gefährlich. Ein weiterer Kopfball Pfisterers wurde in höchster Not geblockt.
FCD drückt und muss Hochstetter auswechseln
Auf der anderen Seite tankte sich Daniel Hofer dynamisch in den Strafraum, ließ seinen Gegenspieler mit einem Haken aussteigen und zwang Birkner zu einer Ecke.
Die nachfolgende Standardchance hätte die Führung sein müssen: Stefan Weber kam am zweiten Pfosten frei zum Abschluss – doch aus kurzer Distanz segelte sein Abschluss über das Tor.
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff setzte Dingolfings dribbelstarker Offensivmann ein erstes Ausrufezeichen: Fabian Prebeck-Sanchez startete ein Solo der Extraklasse, dribbelte sich gegen gleich mehrere Gegenspieler bis in den Strafraum, doch beim letzten Haken fehlte die letzte Kraft. Wenig später kamen die Blau-Weißen gleich mehrmals hintereinander zum Abschluss, doch Seebach wusste immer wieder ein Bein dazwischen zu bekommen.
Nach einer guten Stunde herrschte eine Schreckmoment beim FCD-Anhang: Lukas Hochstetter verletzte sich bei einem unglücklichen Zweikampf schwer und musste sofort behandelt werden.
Teammanager Tom Auer zeigte sich tief betroffen: „Eine unglückliche Aktion. Wir hoffen sehr, dass es nicht zu schlimm ist. Lukas ist extrem wichtig für unser Spiel und unsere Mannschaft.“
Effizientes Seebach schlägt zu – Heindls Dropkick entscheidet das Spiel
Seebach kam nun etwas besser ins Spiel und fand wieder über Wittenzellner und Pfisterer statt. Ein weiterer Kopfball des Seebacher Angreifers verfehlte das Ziel nur knapp.
In der 78. Minute schlug der Favorit dann eiskalt zu: Wittenzellner legte auf Pfisterer ab, der den Ball per Kopf in den Rückraum verlängerte. Dort rauschte Alexander Heindl heran und nahm die Kugel per Dropkick direkt – unhaltbar zum 1:0. Seebach im Stile einer Spitzenmannschaft mit großer Effizienz und den Toren zum richtigen Zeitpunkt.
Der FC Dingolfing warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch Seebach verteidigte clever, kompakt und mit der Routine eines Topteams. Eine klare Großchance wollte dem FCD nicht mehr gelingen; auf der Gegenseite tauchte Seebach nach einem Konter sogar noch einmal gefährlich auf. Kurz darauf war Schluss – und der FCD musste sich trotz starker Vorstellung geschlagen geben.
Fazit: Niederlage, aber ein weiteres starkes Ausrufezeichen
Die Blau-Weißen haben beim Tabellenzweiten eindrucksvoll bewiesen, dass sie inzwischen auf Augenhöhe mit den Topteams der Liga agieren. „Man kann den Jungs heute wenig vorwerfen. Wir haben erneut eine starke Leistung geboten und im Vergleich zum Hinspiel gezeigt, dass wir nun in der Lage sind mit Spitzenmannschaften über 90 Minuten mitzuhalten. An die Leistung wollen wir auch am kommenden Wochenende anknüpfen, wo wir Passau zum letzten Heimspiel des Jahres erwarten“, so Auer abschließen