Penzberg triumphiert – Gastspieler Berwein lässt Oberbayern jubeln – Niederbayerische Vertreter Landshut und Dingolfing überzeugen

Der FC Dingolfing verdiende sich mit einem leidenschaftlichen Auftritt viel Lob 

Am Samstag krönte sich der 1.FC Penzberg in der Dingolfinger Höll-Ost-Halle zum bayerischen Hallenmeister. Damit ging der Turniersieg nach Vorjahreschampion Grün-Weiß Ingolstadt erneut nach Oberbayern. Maximilian Berwein sorgte mit seinem Treffer in der Schlussminute für Exstase bei dem stimmgewaltigen Anhang. Umso trauriger waren die Gesichter bei den ebenfalls zahlreichen Fans der stark aufspielenden Eintracht Landshut. Die Penzberger strichen damit nicht nur die satte Siegprämie von 1.500 Euro ein, sondern dürfen auch den Freistaat bei der süddeutschen Meisterschaft vertreten. Auch der zweite niederbayerische Vertreter FC Dingolfing wusste zu überzeugen, auch wenn man im Halbfinale dramatisch ausschied. Für die Organisation erhielt der Gastgeber viel Lob und sorgte für ein wahres Fußballfest bei den 920 Zuschauern. 

Vorrunde Gruppe A

In der Gruppe A legten die SpVgg Weiden und der FC Dingolfing feinen Fußball auf das Parkett. Weiden zeigte gleich im ersten Spiel das sie ein Wörtchen um den Turniersieg mitsprechen wollen und bezwangen Rapid Ebelsbach mit 3:0. Nach einem Remis gegen den FCD sicherten sich die Oberpfälzer danke eines 1:0-Erfolgs gegen SG Mitterteich/ Steinmühle den Halbfinaleinzug. Die Dingolfinger ließen in den Anfangsminuten gegen die SG Mitterteich/ Steinmühle gleich eine Reihe hochkarätiger Chancen aus. Dies rächten die Oberfranken, die einen Abwehrfehler zur umjubelten Führung nutzten. Hallenspezialist Andreas Eglseder konnte diese immerhin noch egalisieren. Nach einer disziplinierten Vorstellung gegen Weiden hielt man sich bis zum letzten Gruppenspiel alles offen. Dank eines 2:0-Erfolgs gegen Ebelsbach folgte der FCD der SpVgg Weiden in die K.O.-Runde. Für die anderen beiden Teams war das Turnier ohne eigenen Sieg beendet, da man sich im direkten Duell mit unentschieden trennte.  

Vorrunde Gruppe B

Die Gruppe B riss die Zuschauer von den Sitzen. Eintracht Landshut verdiente sich nun auch auf überregionaler Ebene den Ruf als wahre Hallenexperten. Dabei kämpften die Schützlinge von Ali Attieh um jeden Zentimeter Hallenboden. Den Lohn hierfür gab es gleich im ersten Spiel als man mit dem Schlusspfiff den 1:0-Siegtreffer über Türkgücü Nürnberg erzielte. Auch im zweiten Spiel sahen die Zuschauer eine packende Partie, bei der sich letztlich Penzberg mit 2:1 gegen Gundelfingen durchsetzte. Penzberg unterstrich nach der Finalpleite vor zwei Jahren seine Titelambitionen mit einer starken Vorstellung über den gesamten Turnierverlauf hinweg. Dennoch musste man sich im zweiten Gruppenspiel mit einem Remis gegen Kreisligist Eintracht Landshut begnügen. Nürnberg stand nach der Auftaktpleite mit dem Rücken zur Wand. Die Franken konnten dem Druck aber stand halten und bezwangen Gundelfingen mit 3:1. Eintracht Landshut blieb auch im letzten Gruppenspiel ungeschlagen und knöpfte bereits ausgeschiedenen Schwaben aus Gundelfingen ein 1:1 ab. Im letzten Gruppenspiel hatten beide Teams noch Chancen auf das Weiterkommen. Bei Penzberg war nun aber auch Berwein dabei. Der Stürmer geht in der Freiluftsaison für Regionalligist Garching an den Start. Berweins Wucht im Angriffsspiel hatten die Nürnberger nur wenig entgegen zu setzen und so feierten die frenetischen Penzberg-Fans dank eines glatten 3:0 den Gruppensieg. 

Halbfinale

SpVgg Weiden vs. Eintracht Landshut 0:2

Im ersten Halbfinalspiel ging es für die Landshuter Eintracht gegen die SpVgg Weiden, die im Liga-Alltag an das Tor zur Bayernliga klopfen. Auch hier kämpften die Niederbayern leidenschaftlich und bejubelten die Führung nach vier Minuten. Anschließend bissen sich die Oberpfälzer an der Landshuter Defensive die Zähne aus. Nach einer Unachtsamkeit spielte Landshut den Konter blitzsauber aus und erhöhte auf 2:0. Anschließend ließ man sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und setzte Kurs auf das Endspiel. 

Tore: 0:1 Valon Muliqi (4.), 0:2 Jasmin Emini (8.)

FC Penzberg vs. FC Dingolfing 3:1

Die Penzberger zeigte auch im Halbfinale feinsten Budenzauber. Der Futsal-Regionalligist riss die Spielkontrolle an sich, sah sich aber einem starken Gegner gegenüber. Der FCD bot ebenfalls technisch ansprechenden Fußball und war in der Defensive stets auf dem Posten. Die Halle bebte als Rinos Bajraktari einen weiten Abwurf sehenswert mit dem Hinterkopf ins Tor verlängerte. Noch lauter wurde die 920 Zuschauer als die drei Unparteiischen dem FCD einen klaren Strafstoß verweigerten. Ben Sußbauer war einschussbereit, wurde aber regelwidrig gestoppt. Im direkten Gegenangriff handelten sich die Blau-Weißen ihr drittes Foul ein. Dies sollte noch eine gewichtige Rolle spielen, denn im Futsal gibt es ab dem fünften Foul bei jedem Vergehen einen Zehnmeter. Nach dem fünften Foul konnte Futsal-Experte Marco Hiry den Ausgleich erzielen. Nur wenig später ertönte erneut die Schiedsrichterpfeife. Wiederum hämmerte Hiry den Ball in die Maschen. Als der FCD die Defensive auflöste und ins Risiko ging, versetzte Berwein ihnen den Todesstoß. Somit stellten die Blau-Weißen den späteren Champion vor große Schwierigkeiten und mussten erst in der Schlussminute die Gegentreffer hinnehmen. 

Tore: 0:1 Rinos Bajraktari (4.), 1:1 Marco Hiry (15./FE), 2:1 Marco Hiry (15./FE), 3:1 Maximilian Berwein (15.)

Finale 

Eintracht Landshut vs. FC Penzberg 0:1 

Das Endspiel begann für die Niederbayern denkbar schlecht, denn nach etwas zu hartem Einsteigen kassierte man die rote Karte. Immerhin konnte man die zweiminütige Unterzahl ohne Gegentreffer der Penzberger Offensivmaschinerie überstehen. Diese arbeitete auch anschließend auf Hochtouren, konnte aber die Chancen nicht in Tore ummünzen. Attieh sorgen mit einem Lattenknaller dann für eine Schrecksekunde beim Futsal-Regionalligisten. Anschließend hofften beide Lager auf einen Lucky-Punch. Als sich viele Zuschauer bereits auf Sechsmeterschießen einstellten, fasste sich Berwein nochmals ein Herz. Dabei hämmerte der Ausnahmekönnte das Spielgerät aus gut 12 Metern in die Maschen und ließ seine Farben jubeln. 

Tore: 0:1 Maximilian Berwein (15.)

Rot: Jasmin Emini (2./FC Eintracht Landshut/Notbremse)

Bei der anschließenden Siegerehrung gab es für Berwein und seinen Teamkollegen Josef Siegert eine weitere Auszeichnung. Mit jeweils drei Toren wurde ihnen von Schirmherrn Bürgermeister  Josef Pellkofer die Torjägerkanone überreicht. Zum besten Torhüter wurde Firat Günzel von Landshut gewählt. Ebenso gab es für den FCD reichlich Lob. „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung. Wir gratulieren nicht nur dem Sieger aus Penzberg, sondern in ganz besonderem Maße auch dem FC Dingolfing, der ein perfekter Gastgeber war und mit seinen vielen fleißigen Helfern Maßstäbe bei der Organisation gesetzt hat. Zuschauern und Mannschaften hat es hier in Dingolfing an nichts gefehlt“, sagte BFV-Verbandsspielleiter Josef Janker. Auch der BFV sowie Sponsor Lotto Bayern zeigten sich von ihrer besten Seite. Der Verband zog ein sportliches Topevent auf und unterstrich mit einer großen Abordnung ihr Interesse für den Amateurfußball.